Welche Erfolgserlebnisse ermöglicht eine Schule Lernenden?
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Was bedeutet Erfolg in der Schule? Wie können Schüler:innen Wertschätzung für ihre Leistungen erhalten? Auf welche Ergebnisse können sie stolz sein, für welche Anstrengungen erhalten sie Anerkennung?
Das sind eigentlich triviale Fragen: Wer Kinder in Familien begleitet, feiert mit ihnen oft kleine und große Erfolge. Das passiert fast automatisch, weil allen Beteiligten klar ist, wie besonders bestimmte Erlebnisse sind oder wie viel Energie bestimmte Durchbrüche erfordert haben.
Die schulische Beurteilungspraxis macht das Feiern von Erfolgen eher schwierig. Obwohl die Schule viel Lebenszeit beansprucht, ist für viele Schüler:innen der einzige mögliche Erfolg in Fächern eine nicht mittelmäßige Note; eine Arbeit, die nicht zu viele Fehler aufweist; eine anerkennende Bemerkung einer Lehrperson.
Nur wenige Lernende können wirkliche Erfolgserlebnisse in Form von Bestnoten und wahrer Wertschätzung durch Lehrpersonen abrufen. Das hat systemische Gründe: Die Betreuungsverhältnisse sind schlecht, Klausuren und Noten sind die primäre Form von Leistungserhebung und Feedback.
Diese Einsicht sollte Schulen zur Frage bewegen, wie sie Schüler:innen regelmäßig Erfolgserlebnisse ermöglichen können. Also pro Woche eine Möglichkeit, für die eigenen Anstrengungen eine Art Lohn zu erhalten. Erfolgserlebnisse können unterschiedliche Formen annehmen – junge Menschen müssen oft auch lernen, was ein Erfolg überhaupt ist.
Aber Schulen müssen davon wegkommen, Mittelmäßigkeit oder Misserfolge zu managen und zu produzieren. Sie müssen jungen Menschen Möglichkeiten zum Feiern ihres Lernens geben, Möglichkeit, Selbstvertrauen zu tanken, positive Vibes zu spüren.
Das mag alles nach Wohlfühl-Atmosphäre klingen, weil genau das gemeint ist: Nur wer sich wohlfühlt, kann konstant gute Leistungen bringen. Schule muss primär dafür sorgen, dass Schüler:innen sich wohl fühlen.