Noten freiwillig machen

Wenn ich meine Klasse nach ihren Wünschen frage und die Schüler:innen nicht einig sind, finde ich oft Lösungen, indem ich ihnen freiwillige Angebote mache: Wer das Theaterstück mit mir ansehen will, kann das tun. Wer keine Lust oder Zeit hat, muss nicht.

Dieses Verfahren bietet sich auch im Umgang mit Noten an. Sind sie von Gesetzes wegen vorgegeben oder werden von Schüler:innen stark gewünscht, dann können Lehrpersonen sie denen mitteilen, die sie haben wollen. Andere dürfen darauf verzichten.

Denkbar wäre in diesem Fall, eine Art Ersatz anzubieten: Wer keine Noten will, kriegt eine ausführlichere mündliche oder schriftliche Rückmeldung. So wäre dann auch sichergestellt, dass Informationen vorhanden sind, die Schüler:innen nicht mit ihren Prüfungsarbeiten oder Lernprodukten alleine gelassen werden.

Diese Zusatz- oder Ersatzangebote können für Lehrpersonen zu einem erhöhten Aufwand führen. Er lohnt sich deshalb, weil sich Schüler:innen dem schädlichen und unnötigen Vergleich entziehen können. Sie sind gezwungen, sich in eine Rangfolge in einer Klasse einzuordnen, sondern können selbstständig und mit dem Feedback der Lehrperson überlegen, wie zufrieden sie mit der eigenen Leistung sind.

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